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Berichte

Wir gehen ins neue Jahr

ein Jahr jagt das andere und für uns Tierschützer ändert sich eigentlich nichts im Gegenteil, die Arbeit und der Tierschutz im allgemeinen werden zusehendst schwieriger. Bei der Novellierung des Deutschen Tierschutzgesetzes wurde die Gelegenheit vertan, aus einem „Tier nutzgesetz" ein wirkliches Tier schutzgesetz zu machen. Es erfolgten nur geringfügige Änderungen, die den Eindruck erwecken, die Politik sei sich einig, den Tierschutz weiter zu schwächen. Außerdem gibt es noch keine flächendeckende Kastrations und Kennzeichnungspflicht für frei laufende Katzen.

Immer wieder melden uns Besitzer den Verlust ihres Tieres, das oftmals trotz Aufklärung - nicht kastriert ist und es dadurch viel unerwünschten Nachwuchs gibt und somit das Elend der ungewollt geborenen Katzen vergrößert wird. Viele verwilderte Katzen, „Wildlinge" genannt, hatten ursprünglich einmal ein Zuhause und stammen von solchen Katzen ab. Die hohe Vermehrungsrate der Katzen schafft eine Situation, die für die Katzen erbärmlich und mit dem Tier- und Natur-schutzgedanken unvereinbar ist. Denn gerade unsere Großstädte sind ein schlechtes Revier für die Katze als Jägerin. Immerwährender Hunger, Giftköder, Ratten- oder Mäusegift, im Winter dazu noch Nässe und Kälte und noch weniger Nahrung machen den Tieren das Leben schwer. Sie sind von Grund auf geschwächt, Viruskrankheiten haben leichtes Spiel und Leid und Tod sind das Resultat.

Viele Menschen sind auch der Meinung, eigener Nachwuchs wäre nicht so schlimm, die Babies könnte man ja problemlos vermitteln – aber das ist ein Trugschluß. Sicher, als Kleine werden sie oftmals genommen (sie sehen ja so niedlich aus), wachsen dann aber ganz schnell heran und die Probleme beginnen – eine Jungkatze alleine ist nicht ausgelastet, sie braucht eigentlich einen Spielgefährten, um sich richtig entwickeln zu können und protestiert schon einmal oder nun wird den Besitzern auch klar, sie müssen geimpft werden und auch sie sind geschlechtsreif (eine Schraube ohne Ende, die nur durch eine Kastration unterbrochen werden kann) und dann versucht man sie, wieder los zu werden. Im Glücksfall landen sie im Tierheim und werden dort medizinisch versorgt, kastriert und anschließend artgerecht vermittelt. Dies alles müsste nicht sein, wären die Menschen doch einsichtiger und würden wirklich das Wohl ihres jeden einzelnen Tieres im Auge haben.

Sorge bereiten uns die nicht mehr überschaubaren Angebote von Katzen (und Tieren im allgemeinen) in „modernen" Medien, wie dem Internet. Dort werden Lebewesen wie Massenware feilgeboten und wir erleben es immer wieder: Im Tierheim treffen Anfragen ein, ob wir die oder die Katze aufnehmen können. Bei näherer Befragung stellt sich heraus, das Tier wurde über das Internet von woher auch immer gekauft, oft zu einem erschreckend hohen Preis. Fast immer, wie uns die Leute berichten, ohne fachliche Beratung, meist ohne Dokumente über medizinische Untersuchungen, Impfungen usw. Nach einer gewissen Zeit merken die neuen Halter, dass etwas mit der Katze nicht stimmt, dass sie zum Beispiel nicht ganz gesund oder einfach die falsche Katze für sie ist. Frustriert werden dann die Tierheime angesprochen (warum nicht schon vorher bei der Suche nach einer Katze?) So geht in den Tierheimen die Anzahl vermittelter Tiere zurück und auch wir sind davon nicht verschont geblieben. Auch die sog. „Finanz- und Wirtschaftskrise" mag hierzu einen Teil beitragen.

Wir jedenfalls werden weiterhin unsere vermittelbaren Katzen nicht im Internet vorstellen, denn wir „verkaufen" keine Ware, sondern suchen für unsere Lebewesen das für sie richtige Zuhauseaus. Und dies setzt eben ein ausführliches Gespräch mit Fragen und Beratung im Tierheim voraus. Die „richtigen" Frauchen und Herrchen haben hierfür volles Verständnis und sind dafür dankbar.

Was uns auch immer wieder frustriert, sind manche Anrufe von Menschen, die eine Katze suchen. Wir versuchen dann schon am Telefon, die Leute zu beraten, aber diese lassen sich oftmals gar nicht beraten, sondern haben ihre vorgefertigte Meinung und wollen diese auch durchsetzen, auch wenn sie oftmals von Katzen keine Ahnung haben …..

Große Anstrengungen bedarf es nach wie vor, unser Tierheim mit im Durchschnitt 150/160 Katzen am Laufen zu halten. Alles will bewältigt und finanziert werden und das ist oftmals ein Kraftakt, denn wir bekommen keine öffentlichen Zuschüsse. Aus diesem Grunde machen wir die gesamten Verwaltungsarbeiten (einschl. der Buchhaltung) sowie die Nachbesuche bei unseren vermittelten Katzen ehrenamtlich, so daß die uns zugegangenen Spenden direkt in unseren Tierheimbetrieb fließen können.

Bei einem Rundgang durch unser schönes, professionell geführtes Tierheim sehen Sie, was mit „ihren Spenden" passiert, wie wir sie zum Wohle unserer Tiere einsetzen und wie schön es daher unsere bei uns lebenden Katzen haben und das ist auch der Grund, warum wir jedes Jahr aufs Neue den Kampf gegen das Katzenelend und die Ignoranz mancher Menschen aufnehmen und uns immer wieder etwas einfallen lassen, damit es unseren Tieren noch besser geht.

Ein Tierfreund schickte uns folgenden Spruch, der uns das ganze Jahr 2013 begleiten soll, um es wieder gut zu überstehen:

Nimm alle Dinge des Lebens möglichst wichtig, aber keines völlig ernst".